Heizkostenverordnung:
Das ist zu beachten
Verordnung über die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten
(Verordnung über Heizkostenabrechnung - HeizkostenV)
Heizkostenabrechnung verstehen – Grundlagen der Heizkostenverordnung
Besonders Hausverwaltungen und Eigentümer von Großimmobilien kennen sie – die Heizkostenverordnung. Abgekürzt HeizkostenV oder HKVO regelt die Heizkostenverordnung die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Abrechnungen von Heizkosten und Warmwasser. Mit diesem Artikel erhalten sie grundlegende Informationen über die Heizkostenverordnung, deren Aufbau, die enthaltenen Rechte und Pflichten (sowohl von Eigentümern als auch Nutzern/Bewohnern) und die möglichen Einsparpotenziale im Bereich Energie.
Grundsätzlich wird in der Heizkostenverordnung die Abrechnung von Heiz- und Nebenkosten in Deutschland geregelt. Im Vordergrund steht dabei die verbrauchsabhängige Abrechnung der einzelnen Nutzer/Bewohner einer Immobilie. Die Voraussetzung für eine verbrauchsabhängige Abrechnung ist die Installation von Verbrauchsmessgeräten, wie beispielsweise Wärmemengenzählern, Wasserzählern oder Heizkostenverteilern. Ziel der Heizkostenverordnung ist dabei, einen gerechten und transparenten Umlagemechanismus zu schaffen, welcher gleichzeitig die Nutzer/Bewohner animiert, den Energieverbrauch zu reduzieren.
Die Heizkostenverordnung gibt die Rahmenbedingungen der Abrechnung über Heizkosten und Warmwasser in verschiedenen Aspekten vor. Dazu gehören unter anderem die Vorgabe zur Ermittlung des Gesamtenergieverbrauchs, die Erfassung des individuellen Verbrauchs eines jeden Nutzers/Bewohners mittels Verbrauchsmessgeräten und die mögliche Verteilung der Grund- und Verbrauchskosten auf die einzelnen Nutzer/Bewohner.
In Deutschland gibt es verschiedene Methoden zur Abrechnung der Heizkosten, die in der Praxis Anwendung finden. Die gängigste auch von der Heizkostenverordnung zugrunde gelegte Version ist die verbrauchsabhängige Abrechnung. Dabei werden die jährlichen Verbrauchswerte der einzelnen Bewohner einer Liegenschaft herangezogen und nicht pauschale Werte, beispielsweise nach Wohnfläche, abgerechnet. Dies ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Ein weiterer Aspekt der Heizkostenverordnung ist die Regelung der umlagefähigen Kosten. Laut Heizkostenverordnung sind nur Kosten umlagefähig, welche unmittelbar in Verbindung mit dem Betrieb der Heizanlage oder der Warmwasserversorgung stehen. Auch wiederkehrende Kosten zur Wartung der Haustechnik werden an dieser Stelle hinzugezählt. Kosten für Material und Reparaturen der Heizanlage sind hingegen nicht umlagefähig
Zur Erfüllung der Vorgaben der Heizkostenverordnung gibt es eine Reihe von Rechten und Pflichten, die nicht nur die Hausverwaltungen und Vermieter, sondern auch die Bewohner/Mieter betreffen.
So sind Hausverwaltungen und Vermieter dazu verpflichtet, für die Bewohner/Mieter einer Liegenschaft eine jährliche Heizkostenabrechnung zu erstellen und diese innerhalb einer bestimmten Frist (ein Jahr) zur Verfügung zu stellen. Während der Vermieter oder die Hausverwaltung das Recht hat, den Verteilerschlüssel festzulegen, haben die Bewohner/Mieter wiederum das Recht, die Abrechnung zu prüfen und bei Unstimmigkeiten Widerspruch bei ihrem Verwalter/Vermieter einzulegen und entsprechend der gesetzlichen Vorgaben die Abrechnungssumme zu kürzen.
Seit 1.1.2022 müssen nun auch Bewohnern/Mietern unterjährig monatliche Verbrauchsinformationen zugesendet werden. Mit der monatlichen Verbrauchsinformation sollen Bewohner/Mieter einen besseren Überblick über ihre Verbrauchswerte für Wärmeenergie und Warmwasser erhalten.
Zieht ein Bewohner aus und/oder ein neuer Bewohner ein, muss für eine korrekte verbrauchsabhängige Abrechnung gemäß der Heizkostenverordnung eine Zwischenablesung erfolgen.
Damit Heizkostenabrechnungen erstellt und Ablesungen erfolgen können, ist die Erfassung der Verbrauchswerte mittels einwandfreier Messtechnik notwendig. Aus diesem Grund setzt die Heizkostenverordnung voraus, dass abrechnungsrelevante Bereiche mit geeichten Messgeräten ausgestattet werden. Bewohner/Mieter haben die Ausstattung in ihren privaten sowie in Gemeinschaftsräumen zu dulden und sind auch berechtigt, diese Ausstattung zu verlangen.
Neben dem Ziel, einen gerechten und transparenten Umlagemechanismus für eine gerechte verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung zu schaffen, trägt die Heizkostenverordnung zur Energieeinsparung bei. Mithilfe der jährlichen Heizkostenabrechnung und den monatlichen Verbrauchsinformationen werden Bewohner/Mieter auf den individuellen und gemeinschaftlichen Verbrauch von Wärmeenergie und Warmwasser einer Liegenschaft aufmerksam gemacht. Mit dem Überblick – besonders über die eigenen Verbrauchswerte – werden Anreize für einen bewussten Umgang mit Energie gesetzt. Wenn jeder Bewohner einer Liegenschaft angeregt wird, Energie zu sparen, schont das nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Wie andere gesetzliche Vorgaben wird auch die Heizkostenverordnung kontinuierlich auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls angepasst. Es ist daher sehr wichtig, über aktuelle Änderungen in der Heizkostenverordnung auf dem Laufenden zu sein. Die Änderungen können sich auf die Abrechnung der Heizkosten, die Rechte und Pflichten von Hausverwaltern, Vermietern und Bewohnern/Mietern sowie auf die Möglichkeit, Energie zu sparen, auswirken. Dies kann sich besonders schnell im Geldbeutel der Bewohner bemerkbar machen.
Die Heizkostenverordnung spielt eine große Rolle im Alltag von Hausverwaltungen und Vermietern, nimmt aber auch einen bedeutenden Einfluss beim Mietrecht ein. Sie regelt, dass anfallende Kosten fair und transparent auf die Bewohner/Mieter einer Liegenschaft verteilt werden und bietet einen rechtlichen Rahmen, in dem Vermieter und Bewohner miteinander agieren können. Durch die Förderung zur Energieeinsparung durch das Anzeigen der individuellen Verbrauchwerte leistet die Heizkostenverordnung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Fazit
Die Heizkostenverordnung ist ein komplexes Regelwerk, welches sowohl Hausverwaltungen und Vermieter als auch Bewohner/Mieter betrifft. Sie legt fest, wie die Heiz- und Warmwasserkosten fair und transparent auf die Bewohner/Mieter einer Immobilie umgelegt werden. Darüber hinaus fördert die Heizkostenverordnung die Energieeinsparung und trägt somit zum Klimaschutz bei. Aufgrund der stetigen Änderungen der Heizkostenverordnung, welche Auswirkungen auf die Heizkostenabrechnung und die Rechte und Pflichten für Hausverwaltungen, Vermieter und Bewohner haben, ist es wichtig, sich regelmäßig zu informieren. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Grundlagen der Heizkostenverordnung und dient als Unterstützung beim Verständnis der Heizkostenverordnung. Denn wer die Heizkostenverordnung versteht, schont die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.