Klimaschutz: Katalysator für die Digitalisierung der Verbrauchsmessgeräte

Das Thema Klimaschutz hat Einzug in die Branche der Verbrauchsmesstechnik für Energie und Wasser gehalten. Bedingt durch die gesetzlichen Regelungen wird der Vertrieb von Funk-Messgeräten, weiterleitenden Datensammlern und Softwarelösung vorangetrieben. Mit Kenntnis über die Verbrauchswerte wird erst das Einsparpotenzial von CO2-Emissionen in Immobilien sichtbar. Molliné bietet Fachplanern die optimale Komplettlösung für Großimmobilien oder gemischt ausgestattete Gebäude.

Im Zuge des Pariser Abkommens soll die Erderwärmung laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) auf „möglichst unter 1,5 Grad Celsius“ beschränkt werden. Das hatte zur Folge, dass 2021 die europäischen Energieeffizienz-Richtlinien und die Heizkostenverordnung auf Bundesebene novelliert wurden. Vor allem unter Immobilienverwaltern und -eigentümern sorgt das für Aufregung. Denn heruntergebrochen auf den Sektor Gebäude gibt der „Fahrplan für einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand“ laut dem BMUV vor, dass bis zum Klimaschutzziel im Jahr 2030 die CO2-Emissionen um 66-67 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 gemindert werden sollten. Das entspricht einer Minderung von 209 auf 70-72 Mio. Tonnen CO2 (Abb.1).

Abb. 1: UBA (2021), Bundesregierung (2020) aus BMUV (06.2021), Klimaschutz in Zahlen. Fakten, Trends und Impulse deutscher Klimapolitik.

Konkret geben die Regelungen für die Gebäudetechnik vor, dass fernablesbare und interoperable Verbrauchsmessgeräte für Energie und Wasser ab dem 1.12.2022 in allen Neuanlagen und bei einem vollständigen Austausch in Bestandsgebäuden nun auch mit einem Smart-Meter-Gateway kompatibel sein müssen. Als interoperabel gelten mindestens zwei verschiedene Geräte, beispielsweise Funk-Messgeräte und Gateway, wenn sie ohne einen dritten Akteur (zum Beispiel dem Ableser) miteinander kommunizieren. Bei einem Smart-Meter-Gateway handelt es sich um einen Datensammler, welcher die Verbrauchswerte von Messgeräten zum Server überträgt. Zum Jahresende 2026 müssen zudem die Bestandsgebäude nach § 5 Abs. 3 der Heizkostenverordnung mit fernablesbaren und interoperablen Messgeräten nachgerüstet sein. Auch hier soll die installierte Messtechnik bis 31.12.2031 an ein Smart-Meter-Gateway angebunden werden können. Neben der Umrüstung der Verbrauchsmessgeräte auf Funk sind Immobilienverwalter und -eigentümer seit Anfang 2022 dazu verpflichtet, ihren MieterInnen monatlich eine unterjährige Verbrauchsinformation zukommen zu lassen. Mit der Mitteilung ihrer Verbrauchswerte soll den MieterInnen angezeigt werden, an welchen Stellen sie mithilfe der Einsparung von Energie und Wasser CO2-Emissionen senken und somit gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen können. Das ist der Hintergrund, weshalb die aufgeführten Maßnahmen nicht nur für Privatwohnungen, sondern auch für gewerblich genutzte Immobilien gelten.

Um nicht nur die MieterInnen für den Klimaschutz zu sensibilisieren, sollen künftig auch VermieterInnen mit einer fairen Aufteilung der CO2-Kosten zur Sanierung vor allem von Bestandsgebäuden angeregt werden. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben sich die BundesministerInnen für Wirtschaft, Bau und Justiz darauf geeinigt, dass zukünftig die CO2-Kosten für Gewerbeimmobilien im Verhältnis 50:50 aufgeteilt werden sollen. Bei Wohngebäuden soll ein 10-Stufen-Modell greifen. Das Vorhaben der BundesministerInnen wird derzeit noch geprüft.

Einsparen von CO2-Emissionen durch Kenntnis über die eigenen Verbräuche

Alle bisher getroffenen und zukünftigen Verordnungen sind darauf ausgerichtet, mit der Senkung von CO2-Emissionen die Klimaschutzziele für 2030 zu erreichen. In diesem Sinne müssen vor allem bestehende Immobilien energetisch saniert und damit effizienter werden. Nach Schätzungen der Deutschen Energie-Agentur betrifft das 63 Prozent der Wohngebäude in Deutschland. Sie wurden vor 1979 errichtet.

Doch nun stellt sich die Frage, an welcher Stelle mit der Sanierung begonnen und der Verbrauch von Energie und Wasser gesenkt werden sollen. Die einzelnen Maßnahmen reichen von der Reduzierung des Verbrauchs über den Austausch der Heizung bis zur Sanierung des Dachs. Die Voraussetzung zur korrekten Erstellung einer dafür notwendigen Energiebilanz ist jedoch die Kenntnis über die regulären Verbräuche von Energie und Wasser der Gebäudenutzer. Hierfür ist der Einsatz zuverlässiger Verbrauchsmessgeräte, wie sie im Sortiment der Firma Molliné zu finden ist, unabdingbar. In diesem Rahmen sieht die Heizkostenverordnung beispielsweise vor, dass ein Wärmemengenzähler für die Warmwasserbereitung installiert werden muss. Nur auf diese Weise kann die Energiezufuhr für das warme Wasser verbrauchsgerecht gemessen und abgerechnet werden. Gerade dieser Energieverbrauch wird mit dem Verbrauch für die Heizung in der unterjährigen Verbrauchsinformation ausgewiesen. Neben der Anzeige, wie hoch der Verbrauch in einer Wohneinheit ist, lassen sich bei regelmäßigen Messungen Auffälligkeiten im Heizsystem oder den Wasserleitungen identifizieren. Zu den Auffälligkeiten gehören zum Beispiel, dass die Heizung nicht korrekt eingestellt ist oder ein Defekt an einer Rohrleitung bemerkt wird.

Die Vorteile der regulären und zuverlässigen Messgeräte beschränken sich nicht nur auf die Senkung von CO2-Emissionen mit Hilfe von Einsparungs- und Sanierungsmaßnahmen. Mit Molliné müssen die MieterInnen oder VermieterInnen dank fernablesbarer Messgeräte bei der jährlichen Ablesung oder bei einem Auszug für die Zwischenablesung nicht mehr auf einen Ableser warten. Zusätzlich müssen für die damit entfallenden Ablesungen keine Urlaubstage mehr aufgewendet werden. Zu guter Letzt erfolgen durch die Fernablesung weniger Abrechnungsfehler, da die Werte nicht mehr händisch abgelesen oder später vom Papier ins Abrechnungssystem übertragen werden müssen.

Ganzheitliches Lösungskonzept von Molliné

Molliné bietet hierzu ein ganzheitliches Lösungskonzept mit Service aus Deutschland. Mit knapp 30-jähriger Branchenzugehörigkeit ist Molliné auf digitale Verbrauchsmessgeräte und den zugehörigen Service spezialisiert. Während die Messgeräte aus dem Sortiment in Deutschland und Europa produziert werden, sind die Verbrauchswerte sicher in Deutschland gespeichert. Für Kunden ist bei Molliné alles aus einer Hand erhältlich.

Als Großhändler vertreibt und installiert Molliné Messgeräte für Energie und Wasser in unterschiedlichen Ausführungen. Wärmemengenzähler sind mit entsprechender Konfiguration als Kältemengen- und Klimazähler erhältlich, während Kunden im Bereich Wasser zwischen Aufputz- oder Unterputzsystemen wählen können. Das Portfolio an Messtechnik wird durch Geräte für die Medien Druckluft, Gas, Öl und Strom komplementiert. Neben Heizkostenverteilern und Rauchwarnmeldern bietet Molliné auch passendes Zubehör für jedes Gerät an. Entsprechend der gesetzlichen Regelungen hat Molliné bereits vor einigen Jahren das Sortiment um funkfähige, digitale Messgeräte erweitert. Sie sind mit dem Open-Metering-System interoperabel und mit einem Smart-Meter-Gateway kompatibel, wodurch bereits die Anforderungen für das Jahr 2031 erfüllt werden. Der wireless M-Bus-Standard ist dabei sehr sparsam im Energieverbrauch, sodass die batteriebetriebenen Funk-Module über die vollständige Eichfrist von sechs oder zwölf Jahren hinweg eingesetzt werden können.

Für den Versand der unterjährigen Verbrauchsinformation an die MieterInnen sind funkende Messgeräte, gekoppelt mit dem Daten weiterleitenden MOLLINÉ Easy Funk Gateway, nötig. Das Besondere an dem Gateway ist ebenfalls die Nutzung des Open-Metering-Systems und dass es optimal für das Submetering eingesetzt werden kann. Es empfängt und funkt herstellerübergreifend alle offenen wireless M-Bus-Zählersysteme und ist somit kompatibel mit den meisten Zählersystemen am Markt. Trotz des wireless M-Bus-Standards sind auch kabelgebundene M-Bus-Systeme integrierbar. Das System wird stetig ausgebaut. Daher ist das Gateway optimal geeignet für Industriegebäuden oder auch Immobilien mit gemischt ausgestatteten Messgeräten. Das kabellose Gateway wird durch den Batteriebetrieb autark mit Energie versorgt. Somit sind Messgeräte und Gateway vor Stromausfällen geschützt und die Verbrauchswerte können weiterhin versendet werden. Weil die Werte nicht auf dem Gateway verarbeitet, sondern unmittelbar über das Mobilfunknetz an den MOLLINÉ Connect-Server gesendet werden, ist die Funktionsweise sehr energiesparend. Die Rechenprozesse erfolgen im nachgelagerten System. Die Verbrauchsdaten werden von Ende zu Ende gemäß der Norm EN 13757-4 sicher nach AES-128 verschlüsselt übertragen. Des Weiteren ist die individuelle Vorkonfiguration des Gateways auf die Bedürfnisse des Kunden von Vorteil. Müssen später beispielsweise einzelne Messgeräte ausgetauscht werden, können diese im laufenden Betrieb mithilfe der Fernkonfiguration flexibel in das System integriert werden.

Abb.2: Molliné (2022), Systemarchitektur

Im Sinne der Systemarchitektur (Abb. 2) sendet die Funk-Messtechnik die Verbrauchsdaten der einzelnen MieterInnen an das Gateway, welches die Daten zur weiteren Verarbeitung an den MOLLINÉ Connect-Server weiterleitet. Die Plattform MOLLINÉ Connect wird ausschließlich von Molliné und keinem Drittanbieter betrieben. Alle Daten sind mit MOLLINÉ Connect sicher gespeichert, denn es kommt zu keiner Weitergabe. Das Zusammenspiel zwischen weiterleitendem Gateway und der Plattform ist für die Bereitstellung der Verbrauchswerte entsprechend den Kundenbedürfnissen entscheidend. Je nach Konfiguration ist Molliné mit seiner Plattform in der Lage, unterjährige Verbrauchsinformationen an die MieterInnen zu versenden oder tagesaktuelle Daten für Energiedatenmanagementsysteme zur Verfügung zu stellen. Die Daten sind ebenfalls im Minutentakt darstellbar. Bei MOLLINÉ Connect handelt es sich dabei um eine webbasierte Plattform. Dies ermöglicht eine ortsunabhängige und flexible Datenverwaltung. Alle Immobilien können über MOLLINÉ Connect hinzugefügt und aktualisiert werden. Zusätzlich kann die Überwachung der Messgeräte und Verbräuche über dasselbe System erfolgen. Mit der Kombination aus Messgeräten, Gateway und Software von Molliné sind sowohl privat als auch gewerblich genutzte Immobilien für 2031 optimal vorbereitet und ausgestattet.